Erasmus+ ist ein bedeutendes Programm der Europäischen Union, das Bildung, Jugend und Sport fördert. Es wurde 1987 ins Leben gerufen und hat seitdem Millionen von Menschen die Möglichkeit geboten, internationale Bildungs- und Mobilitätserfahrungen zu sammeln. Das Hauptziel von Erasmus+ ist die Förderung der europäischen Zusammenarbeit im Bildungsbereich und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas. Das Programm deckt verschiedene Bildungsbereiche ab, darunter Hochschulbildung, berufliche Bildung, Schulbildung, Erwachsenenbildung und Jugendaktivitäten. Diese Initiativen bieten den Teilnehmern die Gelegenheit, im Ausland zu studieren, sich weiterzubilden, Erfahrungen im Berufsfeld zu sammeln und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln. Auch die Oberschule Schönfeld ´nimmt rege an dem Projekt teil. Schüler und Schülerinnen, sowie Lehrkräfte nutzen seit geraumer Zeit die Möglichkeiten von Erasmus+ um über den "Tellerrand" zu schauen und neue Eindrücke und Erfahrungen zu gewinnen.
In dem Zeitraum vom 29.09.2023 bis zum 26.10.2023 habe ich eine Schule in England besucht. Ich war in einer Gastfamilie in der Stadt Worcester untergebracht. In meiner Gastfamilie, hatte ich eine italienische Gastschwester, 2 englische Gastschwestern und eine deutsche Austauschschülerin. Mein Tag hat 7:40 gestartet, als mein Wecker geklingelt hat. Das Haus habe ich 8:05 verlassen, um mit dem Zug nach Pershore zu meiner Highschool zu fahren. Ich bin ungefähr 11 Minuten mit dem Zug gefahren und bin dann nochmal ungefähr 7 Minuten zu meiner Schule gelaufen. In der Schule angekommen, musste ich mich erstmal anmelden gehen. Danach bin ich in die Cafeteria gegangen, um meine deutschen Freunde zu begrüßen. 8:50 hat dann die Schulklingel zur Teacher Group geklingelt. In der Tutor Group sind Schüler aus verschiedenen Jahrgangsstufen und aus einem Haus in einer Klasse zusammengemischt. Frühs wird dann in den 10 Minuten, bevor die Klingel zur 1. Stunde klingelt, der Tagesablauf besprochen. Da werden Raumänderungen, der Essensplan oder Informationen von anderen Lehrern an die Schüler mitgeteilt. 9:00 klingelt dann die Klingel und es geht zur ersten Unterrichtsstunde. Eine Unterrichtsstunde dauert 60 Minuten. Zwischen der ersten und zweiten so wie der dritten und vierten Stunde gibt es keine Pause, jedoch haben die Lehrer Verständnis, wenn man wegen dem Raumwechsel, zu spät kommt. Nach der zweiten Stunde, hat man dann 20 Minuten Pause, wo die Schüler sich in der Kantine essen holen können, oder rausgehen können. Essen ist nur in der Kantine, oder außerhalb des Schulgebäudes gestattet. In den Räumlichkeiten, Klassenzimmer miteingeschlossen, ist das Essen untersagt. Nach der Pause hat man dann wieder 2x 60 Minuten Unterricht. Nach der 4. Stunde, hatte ich von 13:20 bis 14:05 Lunchpause. Danach hatte ich wieder 25 Minuten Tutor Group. In der Zeit konnte man lesen, reden oder Lieder erraten spielen. Das war jedoch immer unterschiedlich. Ab 14:30, hatte ich dann meine letzte Stunde und hatte somit 15:30 Schulschluss. 15:45 kam dann mein Zug zurück Nachhause. In der Schule ist einiges anders. Die Schüler müssen Schuluniform tragen und sind in 3 verschiedene Häuser eingeteilt. Armstrong (grün). Kingsley (gelb), Magellan (lila). Die Häuser erkannte man dann an den Krawattenfarben. Je nach welchem Haus man eingeteilt ist, sammelt dann jeder Schüler für sein Haus Punkte. Am Ende des Schuljahres gewinnt dann das Haus, was am meisten Punkte gesammelt hat. Die Schüler selbst sammeln auch Punkte. Die Lehrer vergeben die Punkte dann, wenn ein Schüler eine besondere Mitarbeit geleistet hat, oder bei einem Spiel gewonnen hat. Die meisten Schüler haben auch keine Federmappe mit sich. Sie haben nur ein paar Stifte, Lineale und Radiergummis in ihrer Jackeninnentasche. Schulutensilien wie Schere oder Leim, wurden von den Lehrern zur Verfügung gestellt, wenn welches benötigt war. Jeder Schüler schreibt dort auch in Heften und nicht in Heftern. Die Hefte bleiben dann dort in der Schule, oder können mit nachhause genommen werden, dass ist jedoch jedem selbst überlassen. Hausaufgaben oder Arbeiten stehen auch nicht in einem Hausaufgabenheft, sondern bekommen die Schüler digital, auf ihren Computer nachhause geschickt. Dort haben sie einen Schullogin, indem sie alles Nötige abrufen können. Im Sportunterricht ist auch eine Kleiderordnung angesagt. Die Schüler bekommen von der Schule ein Sport T-Shirt, einen Pullover und Sporthosen. Ich selber war nicht dazu verpflichtet, eine Schuluniform zu tragen. Die Schule hatte ein Strafen System was von C1-C4 geht. C1 ist nur eine Warnung, wenn man mal den Unterricht gestört hat. Ab C2 muss man dann in der Schule nachsitzen. Je höher die Strafe desto länger dauert das nachsitzen. Die Schüler müssen ihre Lehrer mit Miss und Sir ansprechen. Schon bei der Registration in jeder Stunde, legen vor allem die älteren Lehrer Wert darauf, mit „Yes Miss/Sir“ zu antworten. Die Unterrichtsfächer sind auch ziemlich ähnlich wie in Deutschland. Es gibt jedoch kleine Unterschiede. In England gibt es kein Englisch zum Lernen von Grammatik, sondern nur Englische Literatur. Da studieren die Schüler Bücher von Großbritannien. Als ich in der Schule war, haben die Schüler da gerade an Romeo und Julia gearbeitet. Außerdem gab es noch Ethics in Society, Food and Nutrition, Catering, PE, Sport Studies, Business Studies und Religion Studies als Fächer. Auch die Fächer Deutsch und Französisch gab es. Natürlich hatte man nicht alle Fächer. Ab der 10. Klasse konnte man dann Fächer wählen die man machen möchte. Als ich an der Schule war, hatte ich einen „Buddy“ der mir geholfen hat, mich in der Schule zurechtzufinden und mir gezeigt hat, wo ich alles finden kann. Ich selber konnte deswegen keine Fächer wählen, sondern hatte den Stundenplan von meinem Buddy. Mein Buddy war ein 14- jähriges Mädchen und hieß Jemima. Sie war sehr nett, hat mir immer geholfen, wenn ich nicht weiterwusste, hat mich immer gefragt wie es mir geht und war am Ende sehr dankbar, als ich ihr eine Kleinigkeit als Dankeschön mitgebracht habe. Die Pausen habe ich immer mit meinen deutschen Freunden, Phillip und Marek verbracht. Am Anfang waren Phillip und ich größtenteils alleine, doch am Ende waren wir alle drei in den Pausen zusammen und haben Tischtennis oder Basketball gespielt. Freunde in England zu finden, war nicht so einfach, aus meiner Sicht. Dadurch, dass man nicht mit allen in einer Klasse war, habe ich die meisten mit den ich Kontakt hatte, nicht so schnell gefunden, oder sie waren meistens einfach nur unter sich und haben nur kurz mit uns geredet. Außerdem merkt man den Altersunterschied, wenn man mit den Schülern seine Zeit verbringt. Ich war in Klasse 10, jedoch waren fast alle in meiner Stufe 14 Jahre alt. Ein Jahr klingt nicht so viel, dennoch war manches Verhalten auch sehr kindisch. Das Schulsystem ist generell anders. Die Schule beginnt dort ab Klasse 7 und geht bis Klasse 13. Ab Klasse 12 ist man in der sogenannten sixth form. Ab da muss man auch keine Uniform mehr tragen. Dadurch, dass die Schule so groß ist, waren die Schüler aus Klasse 12 und 13 immer nur in dem Haus, indem sie Unterricht hatten. Die Schule ist auch anders aufgebaut. Es ist für jedes Fach ein Haus, bzw. Abteil vorgesehen. An sich hat sich der Unterricht und mein Schultag überhaupt nicht lange angefühlt, trotzdem war ich froh als ich dann wieder Zuhause war. Nach der Schule bin ich entweder ins Fitnessstudio gegangen, oder raus in die Innenstadt. Bis zur Innenstadt, waren es nur ungefähr 15 Minuten zu Fuß.
In der Stadt war ich nicht so oft. Die meiste Zeit habe ich dann doch Zuhause verbracht, weil es kalt war, oder weil alle meine Freunde in Pershore leben. Ich selber durfte nicht nach Pershore, das wurde mir von der Organisation verboten. Genau wie, als ich mich mit meinen deutschen Freunden treffen wollte. Mir war es nicht erlaubt die Stadt zu verlassen um meine deutschen Freunde zu besuchen und meine deutschen Freunde durften auch nicht zu mir nachhause. Das ist das einzige was ich wirklich schade fand. Mit der Organisation haben wir auch nicht wirklich viel gemacht. Am ersten Tag in England, mussten wir in eine Stadtbibliothek gehen, wo uns unsere local coordinators (lokale Betreuer) eine Einweisung gegeben haben, was wir machen sollen wenn es uns nicht gut geht, oder Heimweh haben und was verboten ist. Danach haben sie uns ein bisschen die Stadt gezeigt und uns war über die Geschichte von Worcester erzählt. Nach der zweiten Woche war dann eigentlich der Plan nach London zu fahren, dennoch war dann eine Demo in London, weswegen wir nach Oxford gefahren sind. In Oxford haben wir uns ganz viele Universitäten von außen angeschaut. Bei einer Uni hatten die Studenten ihren letzten Tag. Sie kamen alle aus der Uni mit ihrem Studentenhut und ihrem langen Gewand. Natürlich hatten wir auch ein bisschen Freizeit, wo wir alle durch Oxford gegangen sind und machen konnten was wir wollten. Nach den zwei Stunden sind wir dann noch in ein Museum gegangen, bis es dann wieder nachhause ging. Als letztes sind wir mit der Organisation in Worcester Schwarzlicht Minigolf spielen gegangen. Das hat wirklich Spaß gemacht. Mit meinen Eltern habe ich leider nur einen richtigen Ausflug gemacht, der aber dennoch sehr schön war. Wir waren in einem Park Picknicken sind danach in ein Café gegangen, was nebendran an dem Park lag. Meine Eltern hatten ihren Freund dabei, der blind geworden war durch eine Explosion als er 25 war. Er heißt John. Jetzt ist er 75 und kommt sehr gut damit klar. Er ist sehr intelligent und hat einen Hund als Begleiter.
Ich hatte auf jeden Fall eine sehr schöne Zeit mit meiner Familie, Freunden und in der Schule und kann es jedem raten, mal so eine Erfahrung zumachen.
Schülerinnen und Schüler aus ganz Sachsen nutzten die Möglichkeiten von Erasmus+ und begaben sich auf Gruppenfahrt nach Graz, Österreich. Ziel war es, das Thema „Berufs- und Studienorientierung“ im Nachbarland näher kennenzulernen. Dabei besuchten sie Schulen in der Steiermark, die einen besonders hohen Anteil an praktischer Arbeit in den Unterrichtsalltag integriert haben. Auch Schüler der Oberschule Schönfeld waren dabei und teilen die Eindrücke. Den ganzen Bericht finden Sie hier.
In den vergangenen Sommerferien durften wir Kiara und Lexa aus der 10a für zwei Wochen nach Portugal fliegen. Durch das Erasmus+ Programm wurde uns dieser Aufenthalt ermöglicht. Es begann am 06. August 2023 als wir mit 38 weiteren Schülern und Schülerinnen aus ganz Sachsen und zwei
Begleitpersonen von Berlin nach Porto flogen. In Porto angekommen fuhren wir mit einem Bus zum Mobility Friends Campus nach Gamil in der Nähe von Barcelos. Wir wurden freundlich empfangen und bezogen unsere Zimmer. Den Tag darauf fuhren wir das erste Mal zu unseren Unternehmen. Wir waren beide im Bereich Restaurant und Catering tätig, jedoch in unterschiedlichen Restaurants. Inden Restaurants haben wir uns vorgestellt und die anderen Mitarbeiter kennengelernt. Bei unseren Firmen haben wir ausschließlich auf Englisch miteinander kommuniziert. Das erste Mal arbeitenwaren wir am Dienstag. An diesem Tag haben wir erste Arbeitsabläufe kennengelernt. Im Laufe der Woche festigte sich der Ablauf des Tages. Am Wochenende hatten wir die Möglichkeit Tagesausflüge zu machen. Am Samstag besuchten wir Braga und Guimarães. Sonntag besuchten wir dann Porto. Bei diesen Besuchen haben wir unsere Mitreisenden noch besser kennengelernt. Es war großartig auch die anderen Städte zu sehen. Am Montag ging es dann wieder zur Arbeit. Am Dienstag, dem 15. August war nationaler Feiertag und wir hatten alle frei. Diesen Tag verbrachten wir auf dem Campus, wo wir viele Freizeitangebote wahrnehmen konnten, es gab die Möglichkeit zum Volleyball oderFußball spielen. Auf dem Campus gab es auch einen Pool, der stets erfrischend war und ein Raum mit Billiardtischen. Von Mittwoch bis Freitag waren wir wieder in unseren Restaurants. Nachdem wir am Freitag wieder von der Arbeit zurückkamen, haben wir Zertifikate für unsere Arbeit bekommen. Außerdem haben wir ein T-Shirt und einen Gockel von dem Campus bekommen. Der Gockel steht als inoffizielles Nationaltier von Portugal und kommt aus Barcelos, der Stadt, in der wir gearbeitet haben.
An dem Samstag vor unserer Abreise hatten wir Freizeit, die wir mit unseren neuen Freunden verbrachten. Abends spielten wir meistens Karten oder haben uns miteinander unterhalten. Sonntag hieß es dann für uns alle Koffer packen und von den Leuten auf dem Campus Abschied nehmen, es
waren noch andere Schüler aus ganz Europa auf dem Campus mit denen wir uns angefreundet haben. Anschließend fuhren wir mit dem Bus nach Porto zum Flughafen, da hatten wir noch einige Zeit Aufenthalt, bevor wir wieder nach Deutschland flogen. In Berlin landeten wir am späten Abend. Bald hieß es Abschied nehmen von den Menschen, die in den zwei Wochen zu Freunden fürs Leben geworden sind. Dann fuhren wir nach Hause mit einzigartigen und unvergesslichen Erinnerungen und Erfahrungen im Gepäck. Es war auf jeden Fall eine einmalige Erfahrung und wir empfehlen es an alleweiter, an solchen Projekten teilzunehmen.